Auf den Akupunkt gebracht
Die klassische Akupunktur beruht auf der 5-Elemente-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin. Durch das Einstechen von Nadeln reguliert der Akupunkteur die Lebensenergie (Qi) in den Energiekanälen, den so genannten Meridianen der Patient*innen. Auf diese Weise sollen Blockaden gelöst und krankmachendes Qi ausgeleitet werden.
Therapie mit Akupunkturnadeln
Hierzulande ist die Therapie mit Akupunkturnadeln am weitesten verbreitet. Darüber hinaus werden in der klassischen Akupunktur auch die Moxa-Therapie (mit brennendem Beifußkraut), die Gua-Sha-Massage, bei der die Haut angeschabt wird, das Schröpfen und andere Techniken angewandt.
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten, in denen der Patient entspannt liegt. Bevor der Akupunkteur die Nadel einsticht, massiert er die Umgebung der Einstichstelle sanft. Im Laufe einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Wie häufig die Behandlung erfolgt, hängt ganz von Patient*in und Beschwerdebild ab.
Bislang ist ungeklärt, was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft. Eine 1980 in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlichte Studie wies nach der elektrischen Stimulation von Akupunkturpunkten eine erhöhte Endorphinkonzentration in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit nach. 2010 berichteten Neurowissenschaftler, dass der Adenosin-Gehalt im Umfeld der Nadelstiche um ein Mehrfaches gestiegen war. Das Molekül Adenosin weitet die Blutgefäße und sorgt so für eine Senkung des Blutdrucks.
Im Jahr 2012 therapierten in der EU etwa 80.000 Ärzte mit Akupunktur. Mittlerweile übernehmen auch viele Krankenkassen die Kosten für eine Behandlung. Lassen Sie uns darüber stechen.